Behandlungsmethoden bei Prostatakrebs

Wenn Sie die Diagnose Prostatakrebs erhalten haben, wählen Sie mit Ihrem Arzt zunächst die Behandlungsmethode aus, die für Sie am besten geeignet ist.

Die passende Therapieform hängt unter anderem von der Aggressivität des Tumors, also dem Stadium und den Eigenschaften der Tumorzellen ab. Bei den Krebsstadien unterscheidet man folgende:

  • Ist das Prostatakarzinom nur in der Prostata vorzufinden, spricht man von einem lokal begrenzten Prostatakarzinom.
  • Hat sich das Karzinom bereits über das Organ hinaus ausgebreitet, bezeichnet man den Tumor als lokal fortgeschritten. Dann kann der Krebs bereits in Lymphknoten, den Enddarm oder in die Samenbläschen gestreut haben.
  • Lösen sich die Krebszellen vom Tumor in der Prostata, können sie durch das Lymphsystem oder den Blutkreislauf in andere Bereiche des Körpers gelangen – das Prostatakarzinom ist dann metastasiert.

   

Mann sitzend vor Fenster

Je nach Stadium des Karzinoms sowie Alter und Gesundheitszustand des Patienten erwägen Ärzte unterschiedliche Therapien. Dazu gehören:

  • Aktive Überwachung: Sollte das Prostatakarzinom noch klein und lokal begrenzt sein oder nur wenig aggressiv wachsen, muss es zunächst nicht behandelt werden. Bei regelmäßigen ärztlichen Kontrollen wird der Tumor überwacht und jede Veränderung gemonitort. Patienten müssen hierbei aktiv mitarbeiten, auf mögliche Beschwerden hinweisen und ihre Gesundheit beobachten.
  • Operation: Lokal begrenzte Tumore lassen sich häufig noch operativ entfernen. Sobald jedoch die Lymphknoten oder andere Organe befallen sind, reicht dies meistens nicht aus. Bei einem lokal begrenzten Prostatakrebs entfernen Experten oft die gesamte Prostata, um den Krebs möglichst im Ganzen zu entfernen. Eines der größten Risiken ist dabei der Verlust der Fruchtbarkeit oder Potenz sowie Inkontinenz.
  • Strahlentherapie: Bei lokalen Tumoren wenden Onkologen häufig auch Strahlentherapie an. Die Behandlung schränkt den Alltag der Patienten weniger ein, da sie nur für die Sitzungen ins Krankenhaus müssen. Nach einigen Minuten Behandlung können sie wieder nach Hause. Die Art, Dosierung und Häufigkeit der Strahlentherapie hängt vom Tumorstadium ab.
  • Hormontherapie: Ziel dieser Therapie ist es, die Testosteron- Produktion zu stoppen und so eine weitere Vergrößerung des Karzinoms möglicherweise aufzuhalten. Ein vollständiger Wachstum-Stopp ist jedoch nur bei wenigen Patienten möglich. Häufiger verlangsamt der Hormonmangel das Wachstum des Karzinoms. Eine Hormontherapie kann vor der Bestrahlung verwendet werden, um den Tumor zu verkleinern und ihn dann effektiv und zielgerichtet zu behandeln. Die Hormontherapie kommt des Weiteren in Frage, wenn: andere Therapien nicht möglich sind, die Krankheit sich bereits zu weit ausgebreitet hat, oder ein erhöhtes Risiko besteht, dass der Krebs nach der Behandlung zurückkehrt.
  • Chemotherapie: Bei einer Chemotherapie werden Medikamente im fortgeschrittenem Stadium entweder oral oder intravenös verabreicht. Krebszellen sollen so getötet oder ihre Vermehrung verhindert werden. Sie wird häufig dann angewendet, wenn andere Therapieformen nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben. Als sehr aggressive Therapieform schädigt sie jedoch nicht nur Krebszellen. Insbesondere die Zellen von Schleimhäuten oder Haarwurzeln werden geschädigt. Die bekanntesten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen und Haarausfall.1

Die Heilungschancen bei Prostatakrebs sind insgesamt gut. Etwa 91 Prozent aller Erkrankten erleben die nächsten fünf Jahre nach der Diagnose.2 Dabei gilt: Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser! Deshalb sollten Männer bereits ab 18 Jahren regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen.3 Seine individuelle Therapieform sollte jeder mit seinem behandelnden Arzt ausführlich besprechen.

Weitere Informationen zu Therapieformen finden Sie zum Beispiel beim Krebsinformationsdienst oder der Deutschen Krebsgesellschaft.

 

  1. https://www.tk.de/techniker/service/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/krebserkrankungen-oder-tumoren/was-ist-prostatakrebs-und-wie-haeufig-ist-die-erkrankung-2017964
  2. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/definition-und-haeufigkeit.html
  3. https://www.ideal-versicherung.de/magazin/prostatakrebs-vorsorge-ab-wann-empfehlenswert/

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